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Die acht Glieder des Yoga

Letzte Aktualisierung: Oktober 27, 2023

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Die acht Glieder des Yoga sind die Grundlagen des Yoga, die als Leitfaden für die Yogapraxis dienen. Die acht Glieder des Yoga helfen einem, ein sinnvolles und zielgerichtetes Leben zu führen und durch die Disziplin von Geist, Körper und Seele Selbstverwirklichung zu erreichen.

Was sind die acht Gliedmaßen des Yoga?

Die acht Glieder des Yoga dienen als Leitfaden, um die Yogapraxis zu steuern und ein vollständiges Gleichgewicht mit dem universellen Bewusstsein zu erreichen.

Dieser achtfache Pfad wurde Ashtanga genannt, was auf Sanskrit "acht Glieder" bedeutet (ashta = acht, anga=Glied). Jedes Glied gibt Anweisung, wie man durch Disziplinierung von Geist, Körper und Seele ein sinnvolles und zielgerichtetes Leben führen kann, wobei das Endziel Moksha ist, was Befreiung oder Freiheit bedeutet.

Geschichte und Ursprung der acht Gliedmaßen des Yoga

Der wissenschaftliche Hindu-Weise Patanjali verfasste im Jahr 400 n. Chr. ein Buch mit dem Titel "Die Yoga-Sutras des Patanjali", das 196 Sanskrit-Sutras (Aphorismen) über yogische Philosophie und Praxis enthält. Die Schriften von Patanjali sind in vier separate Abschnitte oder Padas unterteilt. Der achtfache Pfad ist als Ashtanga Yoga System bekannt und befindet sich im zweiten Abschnitt der Sutren von Patanjali, dem Sadhana Pada.

Dieser grundlegende Text der Yogaphilosophie ermöglicht es dem Praktizierenden, mit Konsequenz und strenger Selbstdisziplin die Selbstverwirklichung zu erreichen und sich von geistigem und körperlichem Leiden zu befreien.

Die 8 Gliedmaßen des Yoga

Yamas

Das erste Glied, Yama, bezieht sich auf ethische Normen und Praktiken, die im Umgang mit der äußeren Welt angewandt werden. Yama bedeutet Selbstbeherrschung und schreibt somit eine Reihe von Gewohnheiten vor, die man sich aneignen soll. Ein gründliches Verständnis der Yamas hilft dabei, Yoga im täglichen Leben zu praktizieren. Es gibt fünf Yamas:

  1. Ahimsa: Gewaltlosigkeit, Freundlichkeit. Gewaltlosigkeit bedeutet, sich selbst oder andere weder körperlich noch geistig zu verletzen.
  2. Satya: Wahrhaftigkeit. Satya zu praktizieren ermutigt dazu, authentisch und ehrlich zu leben und dem wahren Selbst zu erlauben, die Dinge so zu sehen und zu akzeptieren, wie sie wirklich sind.
  3. Asteya: Ehrlichkeit, Nicht-Stehlen. Asteya bedeutet, den Besitz, das Geld, die Zeit, die Ideen und das Wohlbefinden anderer nicht zu begehren.
  4. Brahmacharya: Mäßigung der Sinne, Kontinuität. Diese Praxis fördert den richtigen Umgang mit Energie und den Verzicht auf häufigen Gebrauch von Sinnesfreuden wie Essen, Sex, Drogen und Schlaf.
  5. Aparigraha: Nicht-Besitzdenken. Aparigraha bedeutet, Materialismus abzulehnen, indem man nur das nimmt und sammelt, was man zum Überleben braucht. Materielle Besitztümer wecken negative Gefühle wie Neid und Gier, die als Energieräuber wirken. Das Praktizieren von Aparigraha befreit von dem Bedürfnis nach Kontrolle und fördert ein einfacheres Leben.

Niyamas

Das zweite Glied, Niyama, bezieht sich auf spirituelle Verhaltensweisen und innere Disziplin. Die Niyamas sind Gewohnheiten, die man in sich selbst kultiviert, um persönliches und spirituelles Wachstum zu inspirieren. Es gibt fünf Niyamas:

  1. Saucha: Reinheit. Saucha ist die Reinheit von Geist, Körper und Seele. Sie beginnt mit der Reinheit des Selbst, sowohl körperlich als auch geistig, und weitet sich auf die Bewahrung der Außenwelt aus.
  2. Samtosa: Zufriedenheit, Glücklichsein. Samtosa ist ein Zustand beschwingter Gelassenheit, der durch Achtsamkeit, das Üben von Dankbarkeit und das Entdecken von Freude im täglichen Leben erreicht wird.
  3. Tapas: Selbstdisziplin, brennendes Verlangen. Tapas ist der Prozess der Abkehr von negativen Gewohnheiten und Mustern durch Aufrechterhaltung der Selbstbeherrschung. Die Praxis der Selbstbeherrschung lädt zu persönlichem Wachstum ein, während man zukünftige Ziele und Bestrebungen anstrebt.
  4. Svadhyaya: Selbst-Studium, Selbst-Reflexion. Svadhyaya bedeutet Selbststudium der Schriften und Bücher. Dieses Studium fördert die Selbsterkenntnis und ermöglicht es, Selbstverwirklichung zu erreichen.
  5. Isvara pranidhana:Sich einer höheren Macht hingeben. Isvara pranidhana ist das letzte Niyama und setzt sich aus zwei Worten zusammen. Isvara bedeutet "höchstes Wesen", und pranidhana bedeutet "Festhalten". Isvara pranidhana ist die vollständige Übergabe des Egos an eine höhere Macht.

Asana

Das dritte Glied, Asana, bezieht sich auf die körperlichen Haltungen, die in modernen Yogaklassen weltweit praktiziert werden. Das Wort asana bedeutet übersetzt "Sitz", was sich auf eine Yogastellung bezieht, die man während der bewegungslosen Meditation einnimmt.

Die körperliche Praxis des Yoga reinigt den Körper und nutzt verschiedene Yogastellungen, um den Körper zu stärken, zu stabilisieren und sein volles Potenzial auszuschöpfen. Derzeit gibt es schätzungsweise 84.000 Yogastellungen in der Praxis.

Balasana (Haltung des Kindes): Dies ist eine kniende Asana, bei der die Füße zusammen sind, die Knie zusammen oder auseinander sind und der Körper über die gebeugten Beine gerollt ist. Die Arme können sich entweder an der Seite befinden oder nach außen über den Kopf gestreckt werden.

Trikonasana (Erweiterte Dreieckshaltung): Hierbei handelt es sich um eine stehende Asana, bei der die Füße weit auseinander stehen, einer nach vorne zeigt, während der andere nach außen gedreht ist, und beide Beine gerade sind. Die Hüften bewegen sich zuerst nach vorne, und der Körper folgt, wobei ein Arm auf der Wade ruht und der andere nach oben zeigt. Der Brustkorb sollte nach außen und die Schultern nach hinten gerichtet sein.

Pranayama

Das vierte Glied, Pranayama, bedeutet übersetzt Atemkontrolle. Das Wort Pranayama ist eine Verschmelzung der beiden Sanskrit-Wörter "Prana", was Lebenskraft bedeutet, und "Yama", was Kontrolle bedeutet.

Der Atem fördert den Energiefluss zu den verschiedenen Körperteilen durch Atemtechniken. Achtsame Atemübungen helfen nicht nur bei der Vertiefung von Yogastellungen, sondern beeinflussen auch die Emotionen, je nach Art der Atemarbeit.

Ujjayi-Atmung (Ozean-Atmung): Einatmen durch die Nase und Ausatmen durch die Nase, wobei der hintere Teil der Kehle zusammengedrückt wird, um einen Ozean- oder "Ha"-Laut zu erzeugen.

Pratyahara

Das fünfte Glied, Pratyahara, bezieht sich auf den Sinn des Rückzugs.

Dies schließt die Anblicke und Geräusche der äußeren Welt ein und lenkt die Aufmerksamkeit von äußeren Objekten ab, damit das Selbst die Meditation ohne Ablenkung durchführen kann.

Es ist notwendig, Pratyahara zu praktizieren, um sich mit ganzem Herzen dem inneren Frieden hinzugeben.

Dharana

Das sechste Glied, dharana, bedeutet übersetzt Konzentration. Man kann den Geist kontrollieren und reines Bewusstsein erlangen, indem man alle fünf Sinne auf einen einzigen Punkt fixiert. Die Konzentration auf einen Brennpunkt (wie z.B. die Atemkontrolle oder eine höhere Macht) ermöglicht es, ganz in die innere Meditation überzugehen.

Dhyana

Das siebte Glied, dhyana, bezieht sich auf die Meditation oder den ununterbrochenen Fluss der vollständigen Konzentration. In der siebten Stufe des Ashtanga-Yoga geht es darum,Körper und Geist zur Ruhe zu bringen, die Sinne und äußere Ablenkungen loszulassen und die Selbstwahrnehmung ohne Gedanken zu entdecken.

Samadhi

Das letzte Glied, samadhi, bedeutet einen Zustand der Ekstase. Der Begriff samadhi setzt sich aus den Sanskrit-Wörtern "sama", was "gleich" bedeutet, und "dhi", was "sehen" bedeutet, zusammen.

Dies bedeutet, dass es bei der achten Stufe nicht um Flucht geht, sondern um die Fähigkeit, das Leben so zu sehen, wie es ist, und im gegenwärtigen Moment zu leben. Die Vollendung des achtfachen Pfades erlaubt es, Erleuchtung zu erlangen und Harmonie mit dem universellen Bewusstsein zu finden.

Vorteile des Übens der acht Gliedmaßen des Yoga

Klärung

Die acht Glieder des Yoga entwickeln den Körper, den Geist und die Seele und reinigen allmählich die Chakras, während man sich durch das Ashtanga-Yoga-System bewegt.

Die Sinne beherrschen

Der achtfache Pfad kultiviert die Fähigkeit, sich auf alle fünf Sinne zu konzentrieren. Das fünfte und sechste Glied, insbesondere Pratyahara und Dharana, lehren den Geist, äußere Ablenkungen zu ignorieren und sich auf einen bestimmten Brennpunkt zu konzentrieren.

Energie liefern

Die körperliche Praxis des Yoga, Asana, integriert Körper und Geist, um den Energiefluss im ganzen Körper zu steuern. Yogastunden und Atemübungen fördern den Blut- und Sauerstofffluss im Körper, was letztlich zu einer Steigerung des Energieniveaus führt.

Freiheit von weltlichen Illusionen

Das achte und letzte Glied enthüllt das Gefühl des wahren Friedens. Indem man den Geist und den Körper von den Zwängen aller Gedanken und Sinne befreit, erfährt man den ultimativen yogischen Zustand - Erleuchtung.

Referenzen

Yoga und Gesundheit - PMC

Gefallener Stern: Eine Rückkehr zum Selbst durch die acht Gliedmaßen des Yoga - Molly Chanson - Google Books

8 Glieder des Yoga: Der Pfad der Erleuchtung in Patanjalis Yoga Sutra (yogajournal.com)

Die 8 Gliedmaßen des Yoga erklärt - Ekhart Yoga

Die 8 Gliedmaßen des Yoga und warum sie für deine Praxis wichtig sind

Ein dekolonisierter Leitfaden zu den 8 Gliedmaßen des Yoga

Was sind die acht Gliedmaßen des Yoga? Hier ist Ihr umfassender Überblick.

Die Rolle der acht Gliedmaßen in der zeitgenössischen Yogapraxis.

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